Abschied von Schweden

Heute ist der letzte Tag in Schweden und der 28. der Reise. Ich habe die Nacht gut durchgeschlafen, nur um Mitternacht musste ich kurz raus. Und wieder bin ich bereits gegen 7.00 Uhr auf. Der Himmel ist strahlend blau, nach kurzer Zeit zieht Nebel auf, die Landschaft taucht wieder ab. Nur mitten im Wald ist die Sicht wieder gut.

Sonne und Nebel lassen die Entfernungen verschwimmen und so rolle ich leicht dahin. Dann folgen ein Paar Kilometer mit Schotter und ich fühle mich, als würde ich in Brandenburg durch die Wälder fliegen. Nur die Häuser sind anders. Am Kloster esse ich Frühstück. Allerdings sind nur noch Schloss und Kirche übrig.

Nebenan findet ein Golfturnier statt. Kurz darauf nochmals eine schöne Kirche. Die Straße führt zwischen zwei großen Seen hindurch, dann beginnt eine endlose Ackerlandschaft. Nur selten wird sie von kleinen Wäldern unterbrochen.

Ich biege nochmal für 4 Kilometer auf Schotter, damit hatte ich hier eigentlich nicht mehr gerechnet. Es geht durch ein militärisches Übungsgebiet. Kühe stehen am Straßenrand. Dann komme ich wieder auf Asphalt. Einige Schüsse fallen rechts von mir und ein Flugzeug fliegt rüber, das war es. Dann schlängele ich mich auf kleinen Straßen weiter südwestwärts und lande auf der Straße nach Trelleborg. Ich beginne zu fliegen. Esse ein Paar Müsliriegel und bin schon gegen 13.15 Uhr nach 120 Kilometern im Fährhafen.

Die nächste Fähre nach Saßnitz fährt erst um 17.45 Uhr und so bleibt mir wieder unheimlich viel Zeit. Ich sehe mir die Stadt an, fahre etwas am Ufer entlang, untersuche den Fährhafen und erlebe wie die Fähre nach Rostock ausläuft.

Dann läuft endlich meine Fähre ein, ein Radfahrer kommt heraus, der Platz vor der Fähre füllt sich allmählich. Anscheinend alles Ostdeutsche. Kurz darauf geht es auf die Fähre und wenig später läuft sie aus. Noch eine Stunde nach Ausfahrt aus dem Hafen, ist die Küste zu sehen. 20.15 Uhr geht die Sonne unter und 20.30 Uhr ist Arkona querab. Die Fähre läuft pünktlich den Hafen an und als Radfahrer bin ich mal wieder der erste, der sie verlässt.

Durch die Zollkontrolle fahre ich hoch zum Bahnhof, es ist bereits stockduster. Aber leider gibt es heute keinen Zug mehr. Der Schienenersatzverkehr will mich sowieso nicht mitnehmen und durchgehende Züge Richtung Berlin gibt es auch nicht. Also muss ich dochnoch eine Nachte irgendwo draußen verbringen.

Durch den dicksten Verkehr schlage ich mich in Richtung Mukran durch und nehme nach ca. 5 Kilometern einen Weg rechts der Straße. Ein Wohnmobil hat gerade sein Waschwasser abgelassen, dann fährt es los und ich habe diese Stelle für mich. Am Rande einer mageren Kiefernschonung breite ich den Schlafsack aus und nach ein Paar Sternschnuppen bin ich eingeschlafen.


Fähre nach Rostock in Trelleborg